Sonntag, 25. Mai 2014

Wanderung zur Alp Sesvenna

Wo ist unser Bär geblieben? Vor einigen Tagen hiess es, er habe zwei Schafe gerissen, dann hiess es, er sei nicht zu orten, da er seinen Sender verloren habe ... hat sich da etwa ein übereifriger Jäger zur Wilderei hinreissen lassen und den Kadaver heimlich entsorgt? Der Bär sollte besser wieder auftauchen, sonst liegt dieser Verdacht doch nahe!

Nun, jedenfalls setzen ihm die Einheimischen Denkmale. Diese Holzskulptur hängt in einem Baum auf dem Weg nach S'Charl.



Auch in S'Charl ist der Bär präsent. Hier als Brunnenfigur auf dem Dorfplatz.

Der Wanderweg zur Alp Sesvenna ist wunderschön und beginnt mitten in S'Charl. Man biegt vor dem Bärenbrunnen links ab und geht das Alpsträsschen einfach weiter bergauf. Hier der Blick ins Tal, an dessen Ende die Alp Sesvenna liegt.


Ein angenehmer Wanderweg (sogar kinderwagentauglich, wenn auch etwas steil) führt bergan.


Über eine breite Holzbrücke geht es, darunter der Bach, voll mit Schmelzwasser.

Links und rechts am Wegrand: "Blau, blau, blau blüht der Enzian".


Und weil's so schön ist, gleich nochmal, in Variation.


Stilleben der Natur: Erika auf Arvenwurzel.


Nach Überquerung zweier kleiner Bäche (nicht mehr kinderwagentauglich!) sieht man im Hochkessel die Alp Sesvenna.

Noch ist die Alp geschlossen; es wird noch ca. 1 Monat dauern, bis sie bewirtschaftet wird. Diesen Winter haben wir viel Schnee bekommen, und bis jetzt schmilzt er erst sehr langsam.

Und hier der Blick ins Tal. Hin und zurück soll der Weg laut Wanderführer 3 Stunden dauern, ich habe gerade mal 1 1/2 Stunden gebraucht. Es war wunderschön. Grüsse aus dem Paradies!

Samstag, 10. Mai 2014

Der Bär ist zurück!

Es war nicht anders zu erwarten: wieder ist ein Bär aus Italien ins Unterengadin eingewandert. Ich freue mich! Gestern wurde er in Zernez gesichtet.


Das Foto stammt aus dem Tages-Anzeiger vom 9.5.14. Was für ein schönes Tier!

Einige Tipps für unsere Gäste: Bitte keine Essensreste im Freien stehen lassen, das könnte den Bären anlocken (also auch keine Grünabfälle auf der Fensterbank). Scuol hat hier wegen der Wildtiere etwas andere Regeln als wir sie aus den Städten kennen.

Beim Wandern oder am Abend: Etwas mitnehmen, mit dem Sie Lärm machen können, damit Ihnen der Bär aus dem Weg geht.

Dienstag, 29. April 2014

Renovationsfenster

Nun sind die letzten Gäste abgereist und wir haben unser "Renovationsfenster", die Zeit, in der wir alles instand stellen für die Sommersaison. Bei uns hat es wirklich mit Fenstern zu tun; wir haben einige der alten Holzfenster mit Isolationsfenstern ersetzt. Unangenehm in einer möblierten Wohnung ... es gibt ganz feinen Staub ...

Ich habe die Gelegenheit genutzt, dank lieber Hilfe von unseren Handwerkern, die mir die Fensterläden aus- und wieder eingehängt haben, die zahlreichen hölzernen Klappläden mit Holzlasur zu streichen. Es war nötig!

Und nun noch eine direkte Nachricht: Liebe Frau R., herzlichen Dank für Ihren Brief, den ich in Scuol vorgefunden habe! Wir freuen uns darauf, Sie bei uns zu empfangen, zusammen mit Ihrer grossen Familie! Ich werde bei Ihrer Ankunft hier sein und schauen, dass Sie alles zum Besten vorfinden. Wie schön, dass Sie Ihr grosses Fest bei uns feiern! Bitte schicken Sie mir doch Ihre e-mail-Adresse an lanz.partner@bluewin.ch. Da Sie meinen Blog lesen, haben Sie ja sicher ein e-mail; auf Ihrem Brief stand sie aber leider nicht drauf. Herzlichen Dank.

Zum Abschluss dieses Blog-Eintrags möchte ich noch ein Foto des kunstvollsten "Holzstosses" mit Euch teilen, den ich je gesehen habe. Steht in Scuol ...

Montag, 21. April 2014

Carlas Gitzibraten-Rezept

Hier im Unterengadin gibt es zu Ostern Gitzibraten. Ich habe Carla Wetzel, die Frau von unserem Baumeister, nach ihrem Originalrezept gefragt. Hier ist es:
Ein Kilo Gitzi (Zicklein) in Stücke schneiden, pfeffern und salzen, in Mehl wenden und im heissen Olivenöl scharf anbraten. Ofen auf 160 Grad vorheizen. Frisches Olivenöl in einen Bräter giessen, die angebratenen Gitzistücke hineingeben und dann ca. 20 Minuten bei 160 Grad backen, dann mit etwas Bouillon und Weisswein ablöschen. Nochmal 20 Minuten backen. Dann Rosmarin, Thymian und gehackten Knoblauch über das Gitzi geben, mit Sauce begiessen. Nochmal 20 Minuten backen. Ganz am Schluss Butterflocken aufs Gitzi setzen und nochmal 5 Minuten backen. Dazu Polenta oder Risotto reichen. Am besten schmeckt dazu die Polenta Nigra (oder Taragana), die mit Buchweizen und Mais gemacht wird (gibt es in Feinkostläden, im Puschlav oder im Veltlin).

Ich habe Carlas Rezept abgewandelt, da ich keine Lust hatte, am Ostersonntag den Backofen zu putzen. Ausserdem hat mir der Metzger Hatecke, bei dem ich telefonisch bestellt hatte, einen ganzen Schlegel gerichtet, und den wollte ich nicht kleinschneiden. Also hier Irenes Gitzibraten:
1.4 kg Gitzischlegel (Gitzigigot) würzen, in Maizena wenden und in heissem Olivenöl scharf anbraten. Ofen auf 200 Grad vorheizen. Parallel dazu eine Zwiebel grob schneiden und 1/2 Sellerieknolle in ca. 1.5 c grosse Würfel schneiden. Eine Bratfolie (oder Bratsäckli - gibt's im Coop) vorbereiten, Gitzischlegel hineinfüllen, wenn er ringsum braun ist. Olivenöl wegleeren. Frisches Olivenöl in die Pfanne geben, Zwiebel und Sellerie hineingeben und so lange dünsten, bis die Zwiebel glasig ist. Mit 1/4 l Bouillon ablöschen, Thymian und Rosmarin dazugeben und etwas einkochen. Weisswein nach Geschmack dazugeben, alles in den Bratsack einfüllen. Sack zuschnüren, mit einer Nadel 10 x oben einstecken, in einen Bräter setzen und in den Ofen schieben. Für 1 1/4 h vergessen. In der Zwischenzeit Polenta kochen und Apéro trinken. Nachher Bratsack aufschneiden, alles in den Bräter geben, Butterflocken aufs Gitzi und nochmal 5 Minuten in den Ofen geben. Gitzi tranchieren, mit Polenta und Sauce anrichten und geniessen! Einfach herrlich. Frohe Ostern!

Und hier noch ein wunderbares Sgraffito-Portal aus Sent.

Sonntag, 30. März 2014

Von Zucker und Salz

Am Samstag haben wir wieder eine Gastfamilie verabschiedet. "Ach, übrigens, den Würfelzucker dürfen Sie behalten.", sagten sie. Ich habe erst etwas dumm geschaut, dann gesagt, dass wir doch eine Zuckerdose haben, mit Zucker drin. Ich hatte auch vor der Anreise extra nachgeschaut, ob sie noch voll ist - und das war sie, mit weissen Kristallen. Tja, meinten die Gäste, da sei wohl ein Unfall passiert, denn da sei gerade nicht Zucker drin, sondern Salz. Der erste Pfefferminztee, den sie getrunken hätten, habe sehr komisch geschmeckt ... Sie wollten dann das Salz nehmen für's Spagettiwasser. Sicherheitshalber hätten sie es aber nochmal abgeschmeckt und festgestellt, dass in der Dose unter dem Salz offenbar noch Zucker war ... süsse Spagetti? Und gesalzener Tee? Iihh! Sorry! Jetzt gibt's tatsächlich Würfelzucker, dann passiert so etwas nicht nochmal.

Wir haben eine Traumwoche gehabt, mit nochmals exzellenten Schneeverhältnissen. Skifahren fühlte sich an, wie wenn man mit dem Buttermesser unterwegs ist ... jetzt wird es aber wieder warm. Der Schnee im Tal ist fast abgeschmolzen, so dass ich meine Frühlingsblumen doch in den Boden gebracht habe; ich hoffe, sie überleben. Und am Nachmittag ist unser Garten voll mit zig Pfauenaugen-Schmetterlingen! Wunderschön.

Sonntag, 23. März 2014

Der Winter ist zurück!

Der Winter ist zurück in Scuol! Ja, dass der alte Geselle sich nicht von ein paar Fasnachtslarven definitiv vertreiben lässt, hatte ich mir schon gedacht. Jedes Mal, wenn ich, verleitet von ein paar schönen Märztagen, meine Radieschensamen in die Erde getan hatte, sind sie mir beim April-Wintereinbruch vermodert ... Jedenfalls: heute morgen sah es in Scuol so aus!


Unser Hauswart hat schallend gelacht, als er die Kisten voller Frühlingsblumen sah, die ich am Freitag aus dem Unterland nach Scuol hochgefahren hatte. "Was willst Du denn damit? Vor Mitte April geht hier gar nichts!" Tja, wenigstens gibt es jetzt mindestens einen halben Meter Neuschnee im Skigebiet - und traumhafte Verhältnisse für unsere letzten Wintergäste! Übrigens: ab 29. März sind beide Wohnungen für eine Woche frei - ideal für Kurzentschlossene! Einfach das Kontaktformular auf unserer homepage benutzen - ja, es gibt auch ein Last-Minute-Extra!

Donnerstag, 13. März 2014

Traumwoche mit Flugwetter und Schwimmfest

Die aktuelle Woche ist die schönste Woche des Winters. Hoffentlich nicht auch des Sommers ... denn es ist warm wie im Juni. Wer skifahren will, tut das am besten am Morgen: um 08.30 Uhr auf die erste Bahn, dann so hoch rauf wie möglich, und dann auf harten, glatten Pisten "fliegen". Bis ca. 11.30 bleiben die Pisten am Champatsch traumhaft schön.


Und vor allem leer - das Foto stammt von einer Kaffeepause um 09.45 h - ich war fast alleine unter kitschig blauem Himmel! Wer später kommt, geniesst die herrliche Bergsonne, die Hüttengeselligkeit und den Frühlingsschnee. Die Pisten werden weich und sulzig - nicht mein Fall. Ich habe einmal diese Woche die Talabfahrt nach Scuol gemacht, schon am Mittag, da ich dachte, dass es dann noch gut ist. Unten waren meine Skihosen so nass, dass ich sie auswinden konnte - und für den, der umfällt, ist die Talabfahrt ein richtiges Schwimmfest.