Mittwoch, 27. Februar 2013

Frühlingssonne ...

Es wird Frühling. Im Tal ist es Nachts noch bitterkalt, aber bereits um 10.00 Uhr scheint die Sonne mit so viel Kraft auf den Balkon, dass man draussen frühstücken kann. Über Mittag haben wir kurzerhand unsere Liegestühle nach draussen gestellt und im kurzärmlichen T-Shirt "gsünnelet". Gut, dass ich Anfang Woche endlich unsere Garten- und Balkonmöbel bestellen konnte - letzten Herbst waren alle ausverkauft. ... Ach ja, der Schnee ist noch herrlich: Pulver gut, Pisten perfekt, Skifahren traumhaft. So darf es noch eine Weile bleiben ...

Mittwoch, 20. Februar 2013

Nachruf auf den Bären

Lieber M13, nun hat Dich Deine Intelligenz also das Leben gekostet. Wie naiv sind wir Menschen doch, zu meinen, ein Bär halte sich schön an die Grenzen des Nationalparks und suche sein Futter mühsam unter dem Schnee, wenn wir ihm in den Siedlungen den gedeckten Tisch bereithalten. Ein schlaues Tier geht den Weg des geringsten Widerstandes - das würden wir Menschen ja auch so machen. Schade um Dich, M13!

Du hast uns das letzte Jahr mit spannenden Episoden versorgt. Bienenhäuschen ausräumen in Tarasp, Fusspuren im Schnee von Pradella, meine Tochter, die nachts nicht mehr unbegleitet vom Ausgang nach Hause gelaufen ist, unser Nachbar, ein Lokführer der rhätschen Bahn, der von mir (als neunzehnte!) gefragt wurde, ob er es war, der mit dem Zug den Bären angefahren hat.

Deutsche Gäste, die ratlos vor der Bärensicherung an den Abfallkübeln in S'Charl standen und nicht glauben wollten, dass ein Bär in der Gegend ist. Unsere Gäste, die die Grünabfälle auf die Fensterbank (ebenerdig) gestellt haben und fassungslos waren, als ich sie bat, auf Abfallttrennung zu verzichten um den Bären nicht anzulocken. Wir wollten doch dazu beitragen, dass er lange lebt...

Lieber M13, soll ich mir nun wünschen, dass bald ein Verwandter in die Schweiz einwandert? Wenn ja, muss er bitte ganz dumm sein und bereit, sein Futter auf die "harte Tour" zu suchen. Sonst überlebt er seine Schweizer Reise nicht lange. Bitte im Bärenhimmel weitersagen!

Freitag, 15. Februar 2013

Einzigartig: Historisches Kalkbrennen in Tarasp

Derzeit wird in Tarasp am Eingang zum Val Plavna Kalk nach historischer Tradition gebrannt- erstmals wieder seit 1937. Der Sgraffito-Künstler Joannes Wetzel, der im Herbst die Sgraffitos an der Chasa Diala erneuert hat, ist der Brennmeister. Die Federführung hat der Verwalter von Schloss Tarasp, der den nach alter Väter Sitte gebrannten Kalk für Restaurationsarbeiten im Schloss verwenden will. Der Branntkalk wird mit Wasser gelöscht (er ist ätzend und fängt bei Kontakt mit Wasser an zu kochen) und nach mehrjähriger Lagerung zusammen mit Wasser (Sumpfkalk) für den traditionellen Kalkmörtel, Kalkputz und den hellen Verputz der alten Engadinerhäuser verwendet. Nur mit Kalkputz kann man Sgraffitos machen.

Der Kalkofen aus dem 16. Jahrhundert (Quelle mündlich!) ist in den Hang hineingebaut. Wochenlang wurde innen ein Gewölbe aus Kalkstein gemauert, das dann mit Kalkbrocken überdeckt wurde. Der Kalkstein stammt von einer alten Fundstätte in S'Charl. Ein Geologe hat ihn geprüft, denn er muss möglichst rein sein.

Insgesamt wurde der riesige Ofen mit 60 Tonnen Kalkstein gefüllt. Da nicht aller Kalk gleichmässig durchbrennt, erhoffen sich die Auftraggeber ca. 12 - 15 Tonnen Branntkalk - der Rest ist Ausschuss.

Der Ofen wird seit gestern befeuert. Dazu sind insgesamt 100 Ster (Kubikmeter) Holz nötig, denn der riesige Ofen muss 7 Tage brennen: 3 Tage zum Aufheizen, und danach weitere 4 Tage bei über 1000 Grad Celsius, bis die gesamte Kalkmasse rotglühend ist. Dadurch tritt eine chemische Reaktion ein, dank der der Kalk zu Mörtel und Verputz verarbeitet werden kann.

Joannes hat seit einigen Tagen nicht geschlafen, denn das Aufheizen ist kritisch: durch die Hitze dehnt sich der Kalkstein aus und bewegt sich, und das kunstvoll gemauerte Gewölbe (ohne Mörtel, sonst würde es zerspringen) kann zusammenfallen. Dann war alles umsonst. Heute brennt der Ofen den zweiten Tag, und wir hoffen, dass alles gut geht ...Joannes hat einige Meter neben dem Kalkofen sein Zelt aufgeschlagen, denn er wird vor Ort schlafen - bei minus 20 Grad in der Nacht.

Weil seit dem Jahr 1937 im Engadin kein Kalk mehr gebrannt wurde, habe ich ganz viele Bilder gemacht, die ich nun einfach einstelle.

100 Ster Holz werden verbrannt - Wert über SFr. 3000.-.

Der Eingang zum Brennofen. Hier wird im Schichtbetrieb befeuert - 7 Tage lang.

Der Brennofen ist mit 60 Tonnen Kalk gefüllt und soll 12 - 15 Tonnen Branntkalk geben.




Joannes schläft vor Ort im Zelt.

Bereits herrscht eine Höllenhitze - ideal zum Würste braten!

Der Ofen wird mit einem einfachen Dach vor Schnee und Regen geschützt.

Festwirtschaft für die Gäste.

So sieht die ganze Anlage aus.

In dieser blauen Tonne ist Branntkalk für Demo-Zwecke - und darauf ein Becher mit gelöschtem Kalk.

Und hier wird der Kalk dereinst verwendet: bei Restaurationsarbeiten im Schloss Tarasp. Und übrigens: ich rieche gerade wie ein Rauchwürstchen ...

Sonntag, 10. Februar 2013

Sehnsucht


Leider habe ich derzeit im Unterland zu tun. Unsere letzten Gäste, eine liebe Familie aus Luzern, konnte ich nicht mal persönlich verabschieden! Dafür male ich ...

Freitag, 1. Februar 2013

Gäste werden Freunde

Zur Zeit haben wir eine Familie aus dem Thurgau zu Gast. Und die drei "Kinder" sind, welche Freude für meine Tochter, ungefähr in ihrem Alter. Es gab kaum einen Tag, an dem sie nicht gemeinsam Snowboard gefahren und in den Ausgang gegangen sind. Ich hab' mir nie träumen lassen, dass es so schön ist, Gäste im Haus zu haben!